FAZ-Portrait: Kantor Michael Graf Münster geht in Ruehestand von Guido Holze
- 1957
Aufgewachsen in Stuttgart, Cellounterricht 1967-1974, Besuch von Proben, Konzerten und Aufnahmesitzungen Hellmuth Rillings, Gründung eines Schülerkammerorchesters, C-Prüfung Kirchenmusik
- 1976-85
Studium ev. Theologie in Tübingen (besonders AT Hartmut Gese, NT Otfried Hofius, ST Eberhard Jüngel, PT Dietrich Rössler)
Mitwirkung im Collegium musicum der Uni Tübingen, gelegentlich Leitung der Camerata vocalis (Bach, Jesu, meine Freude) und des Uniorchesters (Brahms 4. Sinfonie im Orchesterseminar), privates Dirigierstudium bei UMD Alexander Sumski
Studium ev. Kirchenmusik in München (Orgel Klemens Schnorr)
Kurse bei Hans Michael Beuerle (Chordirigieren)
Besuch von Proben und Kursen von Sergiu Celibidache (Stuttgart und München)
- 1985-1988
Vikar in Dusslingen, Pfarrvikar in Freudenstadt; Orgelkonzerte; erste Beschäftigung mit der Spielmotorik des Musikers („Sensibilität und Kraft“, Wttbg. Blätter f. KM 1988, S. 118-123)
- 1988-1992
Musikrepetent am Ev. Stift Tübingen (u.a. C-Ausbildung Orgel und Chorleitung, theologische Lehrveranstaltungen, Leitung des Stiftschores und -orchesters bis zu Bach, Johannespassion)
- 1992-1997
Pfarrer in Reutlingen, Lehrbeauftragter an der Ev.-theol. Fakultät Tübingen
Leitung eines semiprofessionellen Orchesters und Vokalensembles (Händel Messias, Bach Motetten, Mozart c-moll Messe, Prager und g-moll-Sinfonie)
Gründung des Reutlinger Gospelchores
- 1997-2010
Landeskirchenmusikdirektor der Ev. Kirche in Hessen und Nassau (v.a. umfassende Strukturentwicklung der Kirchenmusik als Teil der EKHN-Reform 1998-2005)
- Seit 1998
Kantor an St. Katharinen / Frankfurt am Main
(Leitung der Kantorei St. Katharinen, der Frankfurter Kapelle und des Bach-Collegiums Frankfurt in a cappella- und Oratorienwerken von Monteverdi bis zu Uraufführungen Burkhard KInzler, Heinz Werner Zimmermann und Tobias Kästle)
In Phasen Gesangsunterricht bei D. Sans, L. Reviol und C. Meyer-Brütting
Arbeit mit der Atempädagogin Prof. Ilse Middendorf („Der erfahrbare Atem)
- Mai 2004
Gründung der BachVespern Frankfurt-Wiesbaden zusammen mit Martin Lutz (zyklische Gesamtaufführung aller Kirchenkantaten J.S. Bachs in jeweils zehn Gesprächskonzerten und Gottesdiensten in Zusammenarbeit mit der Gesangsabteilung der Musikhochschule Frankfurt; jede Kantate in Frankfurt und Wiesbaden aufgeführt, die beiden Leiter alternieren als Dirigenten und Continuospieler)
- 2012
Gründung des Solovokalensembles Concerto vocale Frankfurt (Schein Israelsbrünnlein, Bachs Motetten und h-moll-Messe, Werke von Schütz, Rosenmüller, Buxtehude, J. Chr. Bach, Telemann u. a. m.)
- 2013-2015
Rhythmusforschung (gebündelt unter Verwendung der Leib- und Zeittheorie Hermann Schmitz‘ in der Gestalttheorie des musikalischen Rhythmus „Rhythmus für den Dirigenten“, Rostocker phänomenologische Manuskripte 23, 2015)
- 2012-2016
Rezeption der Theologie Eberhard Jüngels in der Phänomenologischen Philosophie Hermann Schmitz‘ (gebündelt in Vortrag „Musik und religiöse Erfahrung am Beispiel des Luthertums“, Symposion der Gesellschaft für Neue Phänomenologie April 2016)
- Seit 2015
Forschungsgast am Max-Planck-Institut für Empirische Aesthetik Frankfurt a.M. (Studie „Rhythmus als Verlaufsgestalt“)
- 2019-2021
Unter der Corona-Pandemie:
- Konzertreihe „Bach zur Nacht“ in St. Katharinen für Gastmusiker
- Entwicklung der Kantorei St. Katharinen in vier kleinen Ensembles und bis zu acht getrennt probenden Stimmgruppen: Motetten des 17. Jahrhunderts, Bach „Singet dem Herrn“ und „Jesu, meine Freude“ mit anschließender Konzertreise (u.a. Frauenkirche Dresden)
- April 2023
Ruhestand (siehe Aktuelles)